Nachdem die Vollendung des Kolbeplatzes dank des Engagements heimischer Akteure - dem Bauträger G-Eins des Architekten Walter Hauer und der GENO Immobilien GmbH – in trockenen Tüchern ist, strebt die CDU-Fraktion eine vergleichbare Lösung auch für das so genannte Wellerdiek-Gelände an. Die Fraktion werde die Verwaltung beauftragen zu prüfen, inwiefern die Stadt selbst die Entwicklung des wichtigen Quartiers zwischen Kolbeplatz und Bahnhof in die Hand nehmen könne. In einem ersten Schritt seien dazu Gespräche mit potenziellen heimischen Investoren aufzunehmen. Denkbar sei zum Beispiel ein Modell, bei dem die Stadt selbst oder gemeinsam mit anderen Akteuren in einer städtischen Entwicklungsgesellschaft als Zwischenerwerber auftritt. Der Entwicklung sollten ein städtebaulicher Wettbewerb oder auch ein Werkstattverfahren mit Bürgerbeteiligung vorausgehen. Entsprechende Förderungsmöglichkeiten seien anzustreben.
Dem Projektentwickler Ten Brinke erteilt die Fraktion damit eine Absage. Zuvor hatten sich bereits die Grünen und die UWG eindeutig gegen die von Bruno Wojatschek vorgelegten Pläne ausgesprochen. Auch die Verwaltung und andere Fraktionen standen dem Vorhaben ablehnend beziehungsweise skeptisch gegenüber. Fraktionschef Heiner Kollmeyer: „Die Entwicklung des Wellerdiek-Geländes ist uns wichtig – aber nicht um jeden Preis. Dafür ist das Quartier zu wertvoll für die Stadtentwicklung. Nach der Ansiedelung von Porta und der bevorstehenden Vollendung des Kolbeplatzes sind wir gerade auf einem hervorragenden Weg in Richtung Attraktivitätssteigerung der Innenstadt.“ Nach ausgiebigen Beratungen und einem weiteren intensiven Gespräch mit Herrn Wojatschek sei man zu der Erkenntnis gelangt, dass Ten Brinke nicht das bieten könne, was für die Gütersloher Stadtentwicklung an dieser Stelle das Beste darstellt.
„Wichtig ist mir zu betonen, dass wir uns damit keinesfalls einer Entwicklung auf dem Wellerdiek-Gelände verschließen wollen“, fügt Kollmeyer hinzu. „Im Gegenteil – wir sehen diese Entscheidung als Anstoß, intensiv gemeinsam mit heimischen Akteuren an der Entwicklung zu arbeiten. Ziel ist es, regionale Kräfte zur bestmöglichen Quartiersentwicklung an dieser Stelle zu bündeln und somit einen neuen Weg beschreiten.“ Nach den Erfahrungen mit Gazit und Ten Brinke halte man diese Vorgehensweise an dieser Stelle für die bessere Lösung. Man werde alles daran setzen, weiteren Stillstand zu verhindern, verspricht Kollmeyer – das sei man nicht zuletzt auch der Familie Wellerdiek schuldig.