„Es geht ein Ruck durch eine Siedlung, wenn deren Straße ausgebaut wird“ – mit diesen Worten hatte Thorsten Siewert vom Fachbereich Tiefbau versucht, den Anliegern der Straßen Auf dem Felde und Holler Feldweg in Isselhorst den Endausbau ihrer Straßen schmackhaft zu machen. Ein eindeutig positives Meinungsbild kam beim jüngsten Siedlungsgespräch der Isselhorster CDU im Bauernhauscafé „Unnern Äiken“ dennoch nicht zustande. Pro und Contra hielten sich bei den Meinungsäußerungen der rund 50 Gäste in etwa die Waage. Und so wusste Harald Heitmann, Isselhorster CDU-Vorsitzender, am Ende nicht zu entscheiden, „ob die Kommunalpolitik nun Druck machen – oder auf die Bremse treten soll“.
Informierten über Ausbaumöglichkeiten Isselhorster Straßen: Thorsten Siewert vom Fachbereich Tiefbau und CDU-Ratsherr Harald Heitmann (im Vordergrund v. l.). Seit Jahren wird laut Heitmann der Ausbau der nur grob befestigten Wege diskutiert. Um die Anlieger über Gestaltungsmöglichkeiten und Kosten zu informieren hatte der CDU-Ortsverband das Thema in seiner schon traditionellen Siedlungsgesprächsreihe aufgegriffen. Referent Thorsten Siewert erläuterte anhand der Ausbaupläne für unter anderem Zypressenweg und Alten Hellweg, wie auch die Isselhorster Straßen zukünftig aussehen könnten. Dabei präferierte der Tiefbau-Fachmann eine asphaltierte Tempo-30-Zone mit einem einseitigen Gehweg, der bei Lkw-Begegnungsverkehr als Mehrzweckstreifen überfahren werden kann.
Für die teilweise notwendige Erstverlegung von Regenwasserkanälen, Beleuchtungsanlagen, eventuelle Grunderwerbskosten und den eigentlichen Straßenausbau erwartet Siewert Anliegerbeiträge, die nicht über 15 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche liegen werden. Damit wäre der Ausbau für die Isselhorster vergleichsweise preiswert. Trotzdem äußerten sich zahlreiche Anwesende zurückhaltend bis ablehnend zum Endausbau. Auch Dr. Siegfried Bethlehem, der als SPD-Ratherr und als betroffener Grundbesitzer am Siedlungsgespräch teilnahm, gab zu bedenken, dass für den Ausbau schnell 10.000 Euro und mehr aufgebracht werden müssten.
Die Befürworter nannten vor allem den gegenwärtig schlechten Straßenzustand als Grund für einen baldigen Ausbau. Insbesondere bei Regen machten zahlreiche Pfützen das Passieren schwierig. Vorschlägen, die Straßen in diesen Bereichen auszubessern, erteilte Thorsten Siewert eine klare Absage: „Da werden wir nur noch zur Verkehrssicherung Geld reinstecken. Auf Dauer hilft nur der Endausbau.“ Falls man sich zum Ausbau entschließe, könnte der in frühestens in fünf bis sechs Jahren abgeschlossen sein. Aktuell stehe kein Geld dafür zur Verfügung.