Über Gespräche im Ältestenrat zu einer eventuellen Partnerschaft mit Rshew berichtet die "Neue Westfäliche" unter obiger Überschrift:
Gütersloh (ram). Der Kreis der Gütersloher Partnerstädte könnte auf fünf erweitert werden, denn der Ältestenrat hat jetzt darüber debattiert, ob die an der Wolga gelegene 70.000 Einwohner zählende russische Stadt Rshew in den Kreis der Partnerstädte aufgenommen werden sollte.
Die Stadt bestätigte gestern auf Anfrage der NW die Gespräche im Ältestenrat, der sich aus den sechs Fraktionsvorsitzenden, der Bürgermeisterin und dem Ersten Beigeordneten zusammensetzt. Pressesprecherin Elisabeth Menke: „Die Verwaltung steht einer solchen Partnerschaft positiv gegenüber.“ Im Ältestenrat sei das Thema vorgestellt worden. Nun würden die Fraktionen darüber beraten. Menke: „Ein Beschluss dazu soll der Rat im April oder Mai fassen.“
Zur Stadt Rshew, in der sich während des Zweiten Weltkriegs deutsche und russische Soldaten schwere Gefechte lieferten, bestehen bereits seit Jahren enge Beziehungen, die zurückgehen auf das Kuratorium Rshew. Das Kuratorium entstand aus einer Initiative von Überlebenden des ehemaligen Bielefelder Infanterie- Regiments 18 – unter ihnen zahlreiche Gütersloher, die zum Motor der Kuratoriumsarbeit wurden. Diese hatten ab 1992 das Gespräch mit dem ehemaligen Gegner des Zweiten Weltkriegs gesucht. Seitdem gibt es einen regelmäßigen Austausch zwischen den Menschen aus beiden Städten. Jugendliche aus Gütersloh arbeiten einmal jährlich im Jugendlager in Rshew und pflegen dort den ersten deutsch-russischen Soldatenfriedhof. Lehrerinnen aus Rshew waren wiederholt zu Gast in Gütersloh. Im vergangenen Jahr besuchte Bürgermeisterin Maria Unger die Stadt an der Wolga, die ihr 790-jähriges Stadtjubiläum feierte.
Wiederholt hatten Verantwortliche in Rshew in den vergangenen Jahren Interesse an einer Partnerschaft mit Gütersloh bekundet. Nun könnte es schon bald soweit sein.