"Wir befinden uns erst am Anfang der Digitalisierung. Was da auf uns zukommt, ist nichts anderes, als die vierte Industrierevolution. Allerdings mächtiger und umfassender, als alles Bisherige", erklärt Wolfgang Harbaum, Sprecher im CDU-Arbeitskreis "Digitale Agenda" der Gütersloher CDU-Ratsfraktion. "Es wird für uns alle ein Kulturwandel sein. Die Digitalisierung ist eine technologiegetriebene Transformation in der Gesellschaft. Es verändern sich Arbeit, Kommunikation und Lebensziele eines jeden. Dabei stehen wir aber erst am Anfang. Wenn die Digitalisierung eine Urlaubsreise wäre, befinden wir uns gerade erst beim Kofferpacken."
"Der Wissenschaftler Prof. Dueck sagt, "bei der Arbeit fällt das Leichte weg und das Schwere wird bleiben". Gemeint sind anspruchsvolle, geistige Aufgaben. Egal in welchem Beruf, jede Tätigkeit wird sich ändern oder aber sogar wegfallen. Die Hoffnung ist, dass durch diese Transformation neue Berufe entstehen werden, von denen wir heute noch nichts oder nur wenig wissen. Hierbei ist die Bildung das alles Entscheidende. Die Bildung (nicht nur die der Kinder) muss umfassender und digitaler werden. Nur ein lebenslanges Lernen wird die Voraussetzung zur Erfüllung der Lebensziele sein", so Harbaum weiter.
Wenn man die lokalen und nationalen Zeitungen lese, könne man aber der Meinung sein, der Glasfaserausbau schlechthin sei die umfassende Digitalisierung und im Kern die Lösung für die digitale Transformation. "Das stimmt natürlich nicht", erklärt der CDU-Sprecher. "Richtig ist aber, dass wir einen breitbandigen Ausbau der Netzinfrastruktur brauchen. Wobei, um das richtig zu stellen, das Breitband nichts anderes ist, als der "Schotter", der Unterbau einer "Straße", für eine digitale Infrastruktur, auf der "Autos", nämlich die Software-Applikationen der digitalen Welt, Daten senden und empfangen. Das Breitband ist somit ein Unterbau einer digitalen Infrastruktur - nicht mehr und nicht weniger. Es gibt jedoch mehrere Möglichkeiten. Auch der Ausbau der leistungsfähigen Funknetze (Stichwort 5G) ist von hoher Bedeutung. Für den ländlichen Raum, zum Anschluss an das schnelle Internet, und vor allem zur Steuerung der Mobilität und des Verkehrsflusses in den zukünftigen SmartCities. Nicht zu vergessen sind ebenfalls die leistungsfähigen Angebote der Kabelfernsehn- und Satellitenfunk-Anbieter."
Um am digitalen Leben aktiv teilnehmen zu können, sollte privaten Haushalten aktuell eine Leistungsbandbreite von 50 bis 100 Mbit/sec. zur Verfügung gestellt werden. Je höher die Personenzahl im Haushalt, desto eher sollten es 100 Mbit/sec. sein. Dabei spielt es derzeit keine Rolle, ob der Festanschluss ein FTTH Glasfaseranschluss oder ein Kupfer-Vectoring-Anschluss ist. "Diese Aussage gilt bereits für heute und nicht für die Zukunft!", sagt Harbaum. "Selbstverständlich werden die Anforderungen an die Bandbreite mit steigendem Datenvolumen wie Web-TV, IoT (Internet of Things)-Anschlüssen im privaten Umfeld und durch heute noch nicht bekannte Applikationen in der SmartCity-Welt wachsen. Für die geschäftliche Nutzung gelten selbstverständlich heute schon andere Bandbreiten im Gigabit-Umfang."
"Wichtig ist, dass die Digitalisierung bei einer breitbandigen Anschlussmöglichkeit der Bürger beginnen kann", so der CDU-Sprecher. "Das ist in unserer Heimatstadt zu über 90 Prozent in allen Stadtteilen gewährleistet. Let´s start it now."