Neue Wege der Kooperation wollen die Ratsfraktionen der CDU aus Gütersloh und Bielefeld gehen. Dazu hat jetzt ein Gespräch der beiden Fraktionsspitzen stattgefunden, bei dem mögliche Themenfelder der Zusammenarbeit ausgelotet wurden. „Bielefeld und Gütersloh kommt eine besondere Rolle in Ostwestfalen-Lippe zu“, sagte der Gütersloher CDU-Fraktionsvorsitzende Heiner Kollmeyer. „Während Bielefeld das Oberzentrum in OWL ist, ist die Kreisstadt Gütersloh mit ihren umliegenden Kommunen das wirtschaftliche Kraftzentrum der Region.“ „Als größte Fraktionen in den beiden Räten sind die Gütersloher und die Bielefelder CDU-Fraktionen daher besonders in der Pflicht, zum Wohle der Menschen in den beiden Städten und in der Region zu wirken“, ergänzte Ralf Nettelstroth, Landtagsmitglied und Fraktionsvorsitzender der CDU im Bielefelder Rat.
Wollen gemeinsam das Beste für Gütersloh, Bielefeld und die Region bewirken (v.l.): Gerhard Feldhans, Heiner Kollmeyer, Ralf C. Nettelstroth MdL, Detlef Werner und Raphael Tigges. Beim Gedankenaustausch wurden Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Städte deutlich. So leiden sowohl Bielefeld als auch Gütersloh unter einem Mangel an verfügbaren Gewerbeflächen, was den Anstoß zu zukünftigen gemeinsamen Planungen gab. Die Vertreter aus der Nachbarstadt stellten den Güterslohern ihr erfolgreiches Konzept der Eigenbetriebe vor, bei dem alleine der Umweltbetrieb im letzten Jahr rund 16 Millionen Euro Überschuss erwirtschaftet hat, welche der Bielefelder Stadtkasse zu Gute gekommen sind.
Eine Zusammenarbeit der beiden Städte können sich die CDU-Politiker außerdem beim Nahverkehr, der Entwicklung der Bäderlandschaft, bei der Optimierung der Feuerwehrstandorte und bei der aktuellen Diskussion um die Ortsumgehung Friedrichsdorf vorstellen. Auch der gemeinsame Einkauf von Jugendhilfeleistungen, unter Umständen OWL-weit, kam zur Sprache. Eine Maßnahme, die nach Einschätzung von Fachleuten große Einsparpotenziale verspricht. Geplant ist, dass nach dem ersten sondierenden Gespräch der Fraktionsspitzen Treffen der jeweiligen Fachpolitiker aus den beiden Städten zu den einzelnen Themenfeldern stattfinden.
„Wir sind miteinander im Gespräch, wie es sich für gute Nachbarn gehört“, resümierte Kollmeyer. „Der persönliche Kontakt und der kurze Draht zwischen unseren beiden Fraktionen soll auch helfen, zukünftig besser auf kritische Situationen reagieren zu können. Die Klage gegen den Porta-Möbelmarkt oder die Umstände der Bewerbung von Andreas Kimpel haben gezeigt, wie notwendig engere Beziehungen und eine bessere Verständigung zwischen unseren beiden Städten sind. Insofern hat unser heutiges Gespräch auch eine gewisse Eisbrecherfunktion.“