Vom Ausbau des Radwegenetzes, über die Freigabe von Radwegen in beide Richtungen, bis zu einem autofreien Tag reichten die Ideen und Vorschläge, die die Isselhorster CDU jetzt bei ihrer Diskussionsveranstaltung rund ums Fahrradfahren im Kirchspiel sammeln konnte. Gut 50 Gäste waren ins Gasthaus „Zur Linde“ gekommen, um mit Lokalpolitikern, Polizist Günter Brune, Beate Gahlmann vom Gütersloher Umweltamt und dem städtischen Fahrradbeauftragten Martin Schöneweis zu debattieren.
Sammelten Ideen für ein fahrradfreundliches Isselhorst: (v.l.) Heiner Kollmeyer, Georg Hanneforth, Beate Gahlmann, Güter Brune, Bernhild Köster, Martin Schöneweis und Harald Heitmann. Dass Isselhorst für Fahrradfahrer verhältnismäßig sicher ist, erläuterte Günter Brune von der Direktion Verkehr der Kreispolizeibehörde. Sechs Unfälle mit Fahrradfahrern habe es 2008 hier gegeben. Kreisweit seien im selben Jahr 541 Radfahrer verunglückt.
Trotz der positiven Zahlen betonten zahlreiche Gäste, dass die Haller Straße zwischen Kriegerdenkmal und Holler Straße besonders für Kinder als gefährlich und unsicher eingeschätzt werde. Für manchen war zudem überraschend, dass zwischen Steinhagener – und Holler Straße gar keine Radwege ausgewiesen sind. Dem Vorschlag, die vorhandenen Wege entlang der Haller Straße in beide Richtungen freizugeben, damit die Schulkinder nicht die Seite wechseln müssen, mochte Günter Brune nicht folgen. Gerade das Fahren auf der falschen Seite bringe eine deutlich erhöhte Unfallgefahr mit sich, so der Erste Polizeihauptkommissar.
Neben dem Kreuzungsbereich am Kriegerdenkmal bezeichneten viele Gäste den Bereich Haller-/Ecke Steinhagener Straße als sehr gefährlich. Die Anregung, mit Fahrbahnmarkierungen für mehr Sicherheit zu sorgen, hielt auch Martin Schöneweis für eine gute Idee. Das werde man prüfen, versicherte Güterslohs Fahrradbeauftragter.
Kritisiert wurde weiterhin das Parkverhalten mancher Autofahrer an der Grundschule und am Kindergarten an der Steinhagener Straße. Chaotisch gehe es dort gelegentlich zu, wenn die Kinder gebracht oder abgeholt würden, hieß es. Beate Gahlmann verwies in dem Zusammenhang auf das Projekt Elterntaxi, das kürzlich an der Isselhorster Grundschule vorgestellt worden sei. Statt mit dem Auto brächten Eltern ihre Kinder per Tandem zu Kindergarten oder Schule, erläuterte die städtische Umweltberaterin.
Auf der Wunschliste der Isselhorster stehen zudem die Fortführungen der Radwege an der Steinhagener – und der Haller Straße. Zumindest bis zur Münsterlandstraße sollten die Strecken ergänzt werden. Außerdem wurden ein autofreier Tag und Vergünstigungen für Radfahrer durch die Werbegemeinschaft vorgeschlagen, um das Fahrradfahren im Kirchspiel attraktiver zu machen.
Dass es so viel in Isselhorst für Velozipeden zu verbessern gebe, hat nach eigener Aussage auch CDU-Bürgermeisterkandidat Heiner Kollmeyer überrascht. Der Ratsherr und Vorsitzende des Planungsausschusses versprach aber, sich gemeinsam mit seinen Isselhorster Parteifreunden für Lösungen und Verbesserungen einzusetzen. Dazu werden Georg Hanneforth und Bernhild Köster von der Isselhorster CDU einen für alle Bürger offenen Arbeitskreis gründen, der weitere Ideen sammeln – und sich um deren Umsetzung kümmern soll.