Charmant und witzig, nicht ohne merklichen Stolz, aber doch stets bescheiden hat Sven-Georg Adenauer über seinen berühmten Großvater berichtet – ganz wie das Publikum es sich vom Enkel eines der „großen Deutschen“ offensichtlich gewünscht hatte. Jedenfalls dankten die zahlreichen Gäste in der Isselhorster Gaststätte „Zur Linde“ jetzt dem Landrat des Kreises Gütersloh für seinen Vortrag mit viel Beifall und manch lobendem Wort.
Landrat Sven-Georg Adenauer berichtete im Isselhorster Gasthof Ortmeyer über seinen Großvater Konrad Adenauer. Im Hintergrund CDU-Vorsitzender Harald Heitmann. Eingeladen zum persönlichen Rückblick auf den ersten Kanzler der Bundesrepublik Deutschland hatte die Isselhorster CDU, die im Vorfeld der Veranstaltung ihre Kandidaten für Kreis und Stadtrat vorstellen konnte.
Mit allerlei Anekdoten und Zitaten erzählte der Landrat vom Leben Konrad Adenauers. In chronologischer Folge ging es vom Jura-Studenten, zum Bürgermeister von Köln, durch die von Verfolgung und Repression geprägte Zeit des Nationalsozialismus, hin zur Gründung der CDU und der dann folgenden langjährigen Kanzlerschaft.
Auch bei seinem Bericht über diese ersten 14 Jahre der Bonner Republik erwähnte Sven-Georg Adenauer mit Stalin-Note, Rückkehr der letzten Kriegsgefangenen, Wiederbewaffnung oder Freundschaft mit de Gaulle wichtige Stationen im Leben seines Großvaters wie Nachkriegsdeutschlands.
Stets ließ der Landrat dabei die menschlich-private Seite Konrad Adenauers durchschimmern – wie man das von einem der insgesamt 24 Enkel des ersten Kanzlers wohl erwartet. Dabei wählte Sven-Georg Adenauer relativ bekannte Anekdoten, Zitate und Eigenheiten seines Großvaters geschickt aus, denn die ganz eigenen Erinnerungen sind begrenzt: Als Adenauer 1967 starb, war Enkel Sven Georg noch nicht einmal acht Jahre alt.
Bei seinem Dank an den Landrat für den „wunderbaren Vortrag“ lobte CDU-Ortsvorsitzender Harald Heitmann auch die ebenfalls anwesende stellvertretende Bürgermeisterin von Gütersloh, Monika Paskarbies. Deren ehrenamtlicher Einsatz, mit fast 400 Terminen im Jahr, würde viel zu selten gewürdigt, betonte Heitmann.
Freuten sich über den Vortrag Sven-Georg Adenauers (2. v. l.): die Christdemokraten Bernhild Köster, Marianne Lang, Harald Heitmann, Hermann Birkenhake, Monika Paskarbies und Georg Hanneforth (v.l.).