Über die Wahl von Heiner Kollmeyer zum CDU-Bürgermeisterkandidaten berichten die drei Gütersloher Tageszeitungen wie folgt:
„Die Glocke“: CDU-Wahlkampfparty - Heiner Kollmeyer fordert Maria Unger heraus
Von unserem Redaktionsmitglied GERRIT DINKELS - Gütersloh (gl). Heiner Kollmeyer ist nicht nur Landwirt, Verbandsfunktionär und Kommunalpolitiker, seit gestern Abend firmiert der Christdemokrat auch offiziell als Herausforderer von Bürgermeisterin Maria Unger (SPD) bei der Kommunalwahl 2009. Einmütig hat die CDU den 52-Jährigen in der Stadthalle nominiert.
Zeitungsausschnitt "Die Glocke". „Der Wahlkampf hat begonnen“, sagte der Vorsitzende Raphael Tigges. Die CDU besetze die Themen und habe das Ohr am Bürger. Was fehle, sei die CDUSpitze im Rathaus. „Die Zeit des Wechsels bricht heute an.“ Das galt schon für die Mitgliederversammlung im Foyer: Stehtische, Live-Musik vom „Session Sax Duo“, eine Beamerpräsentation und ein Kandidat, der inszeniert unter dem Beifall der Mitglieder die Treppe hinabschritt.
Draußen gab es Bratwurst, und später schickte die Junge Union Luftballons in den Abendhimmel mit den besten Wünschen für den Kandidaten. Tigges: „Die CDU beschreitet völlig neue Wege.“ Von 737 eingeladenen Mitgliedern waren 108 erschienen. Bei zwei Enthaltungen wurde Kollmeyer einstimmig nominiert. Der Kandidat forderte die CDU auf, sich als Karawane zu betrachten mit dem Ziel, 2009 alle Wahlkreise direkt zu gewinnen und den Bürgermeister zu stellen.
Sogleich ging Kollmeyer auch mit der Bürgermeisterin ins Gericht. Im Rathaus mangele es an Führung und wirtschaftlicher Kompetenz. Es reiche nicht, Grußworte zu sprechen, Veranstaltungen zu eröffnen und Jubilaren zu gratulieren, das sei nur ein Teil der Aufgabe. Kollmeyer: „Ein Teamplayer bin ich auch, aber einer muss den Spielführer machen.“ Als wichtige Aufgabe bezeichnete er die Wirtschaftsförderung. „Kein Unternehmen darf mehr aus Gütersloh abwandern.“ Er selbst wolle „morgens als Wirtschaftsförderer aufstehen und abends als Wirtschaftsförderer ins Bett gehen.“
Kollmeyer wurde 1955 als erstes von drei Kindern des späteren CDU-Bürgermeisters Heinrich Kollmeyer und seiner Frau Ilse geboren. Verheiratet ist er mit Magdalene Kollmeyer, geb. Imkamp. Sie haben drei Kinder: Katharina (25), Manuel (19) und Sebastian (23), der bereitsteht, den elterlichen Hof zu übernehmen. Seit 1997 gehört Kollmeyer der CDU und dort dem Orts- und Stadtverbandsvorstand an. Seit 1999 sitzt er im Stadtrat. Gegenwärtig leitet er den Planungsausschuss, spricht für die CDU im Grundstücksausschuss und gehört als reguläres Mitglied dem Finanz- und Beteiligungsausschuss an. Kreislandwirt ist Kollmeyer seit 2005 und seither auch Mitglied im Hauptausschuss der Landwirtschaftskammer NRW. Seit 2003 ist er stellvertretender Kreisverbandsvorsitzender im Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband.
„Neue Westfälische“: Kollmeyers Schlüsselrolle - Mit 104 von 106 Stimmen als CDU-Bürgermeisterkandidat aufgestellt VON ROLF BIRKHOLZ - Gütersloh. „Entscheiden, Handeln und Verantworten“ – diese Maxime will Heiner Kollmeyer im Rathaus beherzigen, falls er bei der Kommunalwahl im Juni 2009 zum Stadtoberhaupt von Gütersloh gewählt werden sollte. Der Stadtverband der CDU stellte den 52-jährigen Landwirt am Mittwoch offiziell als ihren Bürgermeisterkandidaten auf. Bei dem Stehkonvent im Stadthallenfoyer bekam der einzige Bewerber 104 von 106 Voten, zwei Mitglieder enthielten sich der Stimme.
„Ich möchte diese CDU in den Wahlkampf führen und Bürgermeister meiner Heimatstadt Gütersloh werden“, bekundete Kollmeyer, nachdem er die 737 stimmberechtigte Mitglieder zählende örtliche Union gelobt hatte: „Ist es nicht eine tolle CDU, wie sie zur Zeit dasteht?“
Eine sehr gute Verfassung hatten ihrer Partei zuvor auch der Vorsitzende Raphael Tigges und Fraktionschef Ralph Brinkhaus bescheinigt. „Wir bewegen die maßgeblichen Themen hier vor Ort“, sagte Tigges. Was noch fehle, sei eine „CDU-Spitze im Rathaus“. Die soll Heiner Kollmeyer werden, „der Mann, der Vertrauen schaffen kann“. Er packe an, sei entschieden, zielstrebig und kompetent. Er werde wie sein Vater, der frühere Bürgermeister Heinz Kollmeyer, die Stadt kompetent repräsentieren, aber auch die Verwaltung souverän leiten.
Heiner Kollmeyer verwies auf sein schon frühes ehrenamtliches Engagement in Schule und Landjugend sowie auf spätere Ämter im berufsständischen Bereich und im Rat hin, dem er seit neun Jahren angehört, inzwischen als Vorsitzender des Planungsausschusses. „Meine Berufs- und Lebenserfahrung ist eine gute Voraussetzung, um hauptberuflich die Interessen der Bürger zu vertreten“, erklärte der Kreislandwirt.
Es sei ein „Privileg, Bürgermeister seiner Heimatstadt sein zu können“, sagte Kollmeyer und nannte sich einen „Ur-Gütersloher“. Er wisse sich von seiner Familie wie auch von der Partei auf seinem Weg unterstützt. „Die Menschen in Gütersloh wollen den Wechsel“, habe er in vielen Gesprächen erfahren.
In der Verwaltung herrsche zu wenig betriebswirtschaftliches Denken, die Stadt habe ein Imageproblem. „Das Rathaus wird nicht mehr richtig geführt.“ Er selbst wolle morgens als Wirtschaftförderer aufstehen und abends als solcher zu Bett gehen. Die Stadt müsse gegenüber dem Bürgern Dienstleister sein. In der Stadtplanung seien die Vorhaben von Gazit auf dem Wellerdiek-Gelände und von Finke als Chancen zu sehen („Warum nicht beides gemeinsam?“). Das Theater werde eines „für alle Gütersloher werden“.
„Westfalen Blatt“: CDU nominiert Kollmeyer - Bürgermeisterkandidat will schlafenden Riesen wecken Gütersloh (mdel). Als die Kür bewältigt war, überreichte der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Raphael Tigges dem Bürgermeisterkandidaten symbolisch den Rathausschlüssel und eine große Tafel Schokolade. »Als Nervennahrung für die kommenden neun Monate«, lächelte der CDU-Chef. 104 Mitglieder des Stadtverbandes hatten zuvor den Kattenstrother Landwirt Heiner Kollmeyer einstimmig als Bürgermeisterkandidaten nominiert.
An Selbstbewusstsein mangelt es den Christdemokraten im anstehenden Wahlkampf nicht. »Wir betrachten uns als Karawane, die nur ein Ziel kennt: Wir wollen alle Wahlkreise gewinnen und den Bürgermeister stellen«, erklärte Kollmeyer. Seine Fraktion sei bereits jetzt die Antrags- und Ideenschmiede, die im Gütersloher Rat den Takt vorgebe. Scharfe Töne entsendete der 52-jährige Vater von drei Kindern in Richtung Amtsinhaberin Maria Unger. »Das Rathaus wird nicht mehr richtig geführt. Nur Grußworte sprechen, das reicht nicht. In die Verwaltung muss betriebswirtschaftliches Denken Einzug halten«, meinte Kollmeyer. Als Bürgermeister wolle er sich unter anderem für die Wirtschaftsförderung, den Bürokratieabbau und eine nachhaltige Haushaltskonsolidierung einsetzen. Er sei zupackend und stehe für Zuverlässigkeit und Bodenständigkeit. »Gütersloh wird als schlafender Riese gesehen. Den darf es in Zukunft nicht mehr geben«, so Kollmeyer.