Auf Einladung des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) hat in der vergangenen Woche eine japanische Delegation Deutschland besucht und die Überwachung der Tiergesundheit sowie der Lebensmittelsicherheit unter die Lupe genommen. Auf dem Programm stand dabei unter anderem eine Besichtigung des Gütersloher Hofes Kollmeyer, der über 2.000 Schweinemastplätze verfügt.
Gruppenbild zum Abschluss der Besichtigung: Sebastian Kollmeyer, Hermann J. Petermann vom Veterinäramt, Dr. Wilhelm Jaeger von Tönnies, Dr. Dietrich Rassow vom BMELV mit der japanischen Delegation sowie Heiner und Magdalene Kollmeyer. Hautnah konnten sich die Japaner dort von der Umsetzung der sogenannten Schweinehaltungshygieneverordnung überzeugen. Diese enthält die maßgeblichen Bestimmungen zu Tierhygiene, Tiergesundheit und Tierschutz, die bei der Schweinemast zu berücksichtigen sind.
Gleichzeitig bekamen sie einen Eindruck vom Einsatz modernster Technik in der Schweinemast. Geduldig erläuterte Landwirt Heiner Kollmeyer die computergestützte Futterkontrolle und die moderne Sensor-Fütterung, bei der die Tiere die Futtermenge selbst bestimmen können. Auch das Qualitätssicherheits-System, an dem die Kollmeyers teilnehmen, ließen sich die Japaner detailliert erläutern. Ihr besonderes Interesse erweckte zum Abschluss die Wiederverwertung der Gülle zur Düngung der Felder.
Bislang importiert Japan nur hitzebehandeltes Schweinefleisch aus Deutschland. Man will das Risiko minimieren, sich auf diesem Wege unbemerkt Erreger der Schweinepest ins Land zu holen. Nach der Reise könnte sich dies nun ändern und auch der Export von frischem Schweinefleisch aus Deutschland nach Japan erlaubt werden.
Die Familie Kollmeyer freute sich sehr über den hohen Besuch. „Es ehrt mich natürlich, dass das Veterinäramt des Kreises mich ausgewählt hat“, gestand Heiner Kollmeyer. Die Japaner wünschten der Familie alles Gute für ihre Zukunft und zeigten sich sehr erfreut darüber, dass Sohn Sebastian in die Fußstapfen seines Vaters treten will. In Japan sei es für die Landwirte heutzutage schwierig, geeignete Nachfolger zu finden.
Begleitet wurde die japanische Delegation von Dr. Dietrich Rassow (BMELV), Hermann J. Petermann (Veterinäramt des Kreises Gütersloh) und Dr. Wilhelm Jaeger (Firma Tönnies).