Im dreistelligen Bereich dürfte die Kilometerzahl der Gesamtlänge aller so genannten Pättkes oder Pättchen in Gütersloh samt seinen Ortsteilen liegen. Mit dieser Aussage beeindruckte Stadtdenkmalpfleger Ulrich Paschke die Teilnehmer der jüngsten Pättkes-Tour gleich zu Beginn. Der Arbeitskreis Innenstadt der Gütersloher CDU hatte zu einer Wanderung auf den schmalen Wegen durch den Innenstadtbereich eingeladen. Fazit für CDU-Ratsfrau Petra Demuth, die die Tour organisiert hatte: „Dieses einmalige Wegenetz braucht eine angemessene Beschilderung.“
Am Trommelpättken bei der Schneiderei von Jakob Bulut (v. l.) starten Monika Paskarbeis, Detlef und Petra Demuth, Ulrich Paschke, Heiner Kollmeyer, Marita Fiekas und Georg Hanneforth ihre Pättchen-Tour. Treffpunkt für den Spaziergang war am Stadtmuseum in der Kökerstraße. Hier machte Ulrich Paschke deutlich, dass „gerade entlang der Innenstadtpättken Geschichte nicht nur graue Theorie bleibt, sondern sich Gütersloher Historie als alt und neu erleben lässt“.
Den ersten Pättken-Weg fanden die Teilnehmer gleich schräg gegenüber vom Stadtmuseum. Bei der Änderungsschneiderei von Jakob Bulut ebenfalls in der Kökerstraße beginnt das Trommel-Pättken. „Eingerahmt von Häuserwänden und einer langgezogenen Mauer erinnert hier der Klang der Schritte an Trommelschläge“, erklärte der Stadtdenkmalpfleger den ungewöhnlichen Namen. Rund eineinhalb Stunden zog sich die interessante Führung von hier aus dann kreuz und quer durch Güterslohs Innenstadt. Am Judenpättken angekommen wurde festgestellt, dass die Glockengießergasse nachher zur Glockengießerstraße wird.
Zum Abschluss erhielt Ulrich Paschke als Dankeschön zwar keinen „Gepattkerten“ aber immerhin einen klaren Wacholderschnaps original aus dem „Heidedorf“ Gütersloh. Beeindruckt von der Gütersloher Pättchen-Vielfalt wünscht sich Demuth, „diese Wege aus der Anonymität herauszuholen, indem Hinweisschilder, die die Historie, den jeweiligen Standort des Betrachters und den Zielpunkt des Pättkens erklären, aufgestellt werden.“ Einen entsprechenden Antrag werde die CDU-Fraktion auf den Weg bringen, so die Ratsfrau. Mitwirkende sollten neben der Verwaltung, das Stadtmarketing, Anrainer und der Heimatverein sein. Eine Finanzierung über Sponsoren kann sich Petra Demuth dabei gut vorstellen.