Unter obiger Überschrift berichtet die "Neue Westfäliche":
Gütersloh (ram/raho). Im vierten Anlauf gelingt es nun wohl doch, den bereits seit März vakanten Geschäftsführer-Posten in der Stadthalle neu zu besetzen. Nach den Sitzungen der Fraktionen gestern Abend zeichnet sich eine klare Mehrheit für die zunächst durchgefallene Wunschkandidatin des Kulturdezernenten Andreas Kimpel ab: Stephanie Warnecke aus Verl soll die Stelle übernehmen.
Die 43-Jährige, studierte Literatur-, Kunst- und Theaterwissenschaftlerin, hat einige Jahre für Bertelsmann als Creative Director gearbeitet und für den Medienkonzern Veranstaltungen organisiert. Dazu zählte unter anderem auch der in großem Rahmen gefeierte 60. Geburtstag von Bertelsmann-Chef Gunter Thielen vor fast genau fünf Jahren. Vor zwei Jahren hat sich Warnecke, die als schillernde Persönlichkeit gilt, mit einer Beratungsfirma selbstständig gemacht, über die allerdings wenig zu erfahren ist.
Die beiden großen Ratsfraktionen haben gestern signalisiert, dass sie die Kandidatin wählen wollen, wenn auch mit Bedenken. „Was bleibt uns denn anderes übrig“, hieß es nach drei erfolglosen Versuchen und aufgrund einer allzu dürftigen Bewerberlage. In der gesamten Republik sei bekannt gewesen, dass in Gütersloh die Stelle zu besetzen ist. Es hätten sich aber keine Interessenten mehr gemeldet, so dass jetzt einer Quereinsteigerin die Chance gegeben werden sollte.
Kulturdezernent Kimpel hatte offenbar schon vor Jahren während seiner Amtszeit in Bielefeld mit Warnecke zusammengearbeitet und sich nun aufgrund guter Erfahrungen für sie starkgemacht.
Auch Bürgermeisterin Maria Unger hat sich inzwischen für sie erwärmt. Wie sie auf Nachfrage bestätigte, hat sie sich persönlich bei dem künftigen Bertelsmann-Chef Hartmut Ostrowski nach Warneckes Referenzen erkundigt und „nur gute Auskünfte erhalten“.
In der Personalfrage uneins ist die schwarz-grüne Plattform. Während die CDU-Fraktion intern für Warnecke votierte, beschlossen die Grünen gestern unisono, gegen die Bewerberin zu stimmen. Ihre Kompetenzen deckten sich nicht mit dem Tätigkeitsprofil einer Geschäftsführerin im Stadthallen- und Theaterbereich, hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme.