Nachfolgend die Berichterstattung der "Neuen Westfälichen" über die Sitzungen im Sport-, Schul-, Grundstücks- und Hauptausschuss:
Gütersloh begibt sich auf Kunsteis - Trotz Bedenken des Stadtsportverbandes
Gütersloh (ost). Bekommt Gütersloh eine Kunsteisbahn? Einstimmig hat der Sportausschuss gestern die Stadtverwaltung beauftragt, eine solche Möglichkeit zu prüfen – und das, obwohl der Stadtsportverband zuvor Zweifel geäußert hatte, dass es dafür Bedarf gebe.
„Wir sehen eine solche Eisbahn skeptisch“, sagte Jörg Balk, Vorsitzender des Stadtsportverbandes (SSV). Es gebe andere Sportarten, die es nötiger hätten und die weniger aufwändig zu bedienen seien, so Balk. Auch unter ökologischen Gesichtspunkten sei eine Kunsteisbahn „nicht zu verantworten“. Als Sportstätte sei sie ohnehin wenig geeignet. „Das ist nur unter Freizeitaspekten sinnvoll.“
Trotz dieser Bedenken schlossen sich die Fraktionen ohne Ausnahme dem gemeinsamen Antrag von CDU und Grünen an. CDU-Ratsherr Gerhard Feldhans hatte ihn vorgestellt. Demnach soll die Stadtverwaltung die technischen Möglichkeiten einer Kunsteisbahn aufzeigen, aber auch die Marktchancen für private Investoren ausloten. Wie berichtet, bieten Eisbahnen aus Kunststoff die Möglichkeit, ohne Kühl- und sonstige Technik das ganze Jahr über Eishockey spielen oder Schlittschuh laufen zu können.
Feldhans entgegnete auf Balks Zweifel, dass seines Wissens die Kunsteisbahnen so gut seien, dass selbst Bundesligisten darauf trainierten. Auch Wilhelm Kottmann, Leiter des Fachbereiches Sport, sagte, dass die Qualität akzeptabel sei, wenn auch nicht vergleichbar mit Natureis.
Ein Magnet für den Sport
Gütersloh (ost). Die geplante Dreifachsporthalle an der Bismarckstraße in der Innenstadt hat die nächste Hürde genommen. Einstimmig votierten die Politiker des Sport- und Schulausschusses dafür, das Kasseler Büro „Atelier 30“ weiter mit den Planungen zu beauftragen. Die Architektengemeinschaft hatte im Juni den Wettbewerb gewonnen. Die Politiker lobten gestern den Entwurf, der neben der sportlichen Nutzung Räume für den Ganztagsbetrieb des Städtischen Gymnasiums vorsieht. Sie biete die Chance, ein „Magnet“ für den Sport zu werden.
Die Stadt verlangt mehr Miete - Nur die SPD stimmte gegen die Erhöhung
Gütersloh (NW/ost). Die Mieter von rund 500 städtischen Wohnungen müssen künftig tiefer in die Tasche greifen. Mit der Mehrheit von CDU und Grünen hat der Grundstücksausschuss gestern beschlossen, die Mieten ab November um fünf Prozent zu erhöhen. Der Ausschuss folgte einem Vorschlag der Stadtverwaltung, die wiederum von der Ravensberger Heimstättengesellschaft ersucht worden war.
Die Befürworter sprachen gestern von einem „äußerst moderaten Vorgehen“; sie verwiesen darauf, dass den gesetzlichen Vorgaben nach eine Erhöhung der Mieten um bis zu 20 Prozent möglich sei.
Gegen eine Erhöhung stimmten die Vertreter der SPD. Sie sahen angesichts der Lage auf dem Immobilienmarkt „keine sachlichen Gründe“ für eine Anhebung, zumal der Mietspiegel seit 2003 unverändert geblieben sei. Seither habe die Stadt bereits einmal – im Juni 2004 – die Mieten angezogen.
Stadt soll Papier sparen
Gütersloh (ai). Die Vorlagen zu den Sitzungen der Fachausschüsse werden den Mitgliedern künftig nur noch auf ausdrücklichen Wunsch in Papierform zugesendet.
Ratsmitglieder und sachkundige Bürger sollen im Regelfall per E-Mail informiert werden oder sich die Dateien über das Ratsinformationssystem im Internet herunterladen. Damit hofft die schwarz-grüne Mehrheit, den Papierverbrauch im Sinne der Umwelt zu senken.
Dies allerdings bezweifelt die SPD. Im Hauptausschuss sagte Fraktionsvorsitzende Ingrid Tiedtke-Strandt, dass der Einspareffekt gleich Null wäre. Jeder, der mit den Vorlagen arbeiten müsse, bevorzuge die Papierform, für Notizen und der leichteren Leseweise wegen. Es sei daher davon auszugehen, dass sich Ratsmitglieder für die Sitzungen die Vorlagen zuhause ausdrucken würden. Und dies – im Gegensatz zur Stadt – nicht unbedingt auf Umweltpapier.