Für eine so genannte „Senioren-Universität“ in Gütersloh zeichnet sich nach Auskunft von Güterslohs stellvertretender Bürgermeisterin Monika Paskarbies eine breite politische Mehrheit ab. Für einen entsprechenden Antrag von CDU und GRÜNEN hätten inzwischen fast alle Ratsfraktionen Zustimmung signalisiert, so die CDU-Ratsfrau. Lediglich die SPD habe ihr bisher noch keine Entscheidung mitgeteilt, was aber keine negatives Votum bedeuten müsse, teilt Paskarbies in einer Pressemitteilung der Plattform-Fraktionen zu deren gemeinsamem Antrag mit.
In der Ratssitzung am 15. Juni soll die Stadtverwaltung beauftragt werden, „in Abstimmung mit dem Kreis Gütersloh und der Volksbankstiftung, die notwendigen Mittel zur Errichtung des Studienangebotes ‚Management im Bürgerschaftlichen Engagement’ für Senioren in der Stadt Gütersloh zur Verfügung zu stellen“, wie es im Antrag von Schwarz-Grün heißt. Das einjährige Studium soll veranstaltet werden durch das „Europäische Zentrum für Universitäre Studien der Senioren Ostwestfalen-Lippe“ (EZUS). Rund 36.000 Euro jährlich müssten Stadt, Kreis und Stiftung zur Finanzierung gemeinsam aufbringen, erklärt Paskarbies. Inhaltlich beschäftige sich das Studium mit den vielfältigen Aspekten des Ehrenamtes, dazu zählten Management-, aber auch Steuer- und Rechtsfragen.
In der Begründung Ihres Antrages schreiben CDU und GRÜNE: „Das Ehrenamt gewinnt in unserer Gesellschaft zunehmend an Bedeutung. Gerade ältere Menschen interessieren sich nach ihrem Berufsleben für verantwortungsvolle Aufgaben im ehrenamtlichen Engagement.“ Daher unterstützten beide Fraktionen die Ansiedlung einer „Senioren-Universität“.
Nach Auskunft von Monika Paskarbies gehört das EZUS zum Zentrum für Innovation in der Gesundheitswirtschaft OWL (ZIG), einer gemeinnützigen GmbH. Ähnliche Studienangebote und Kooperationen gebe es bereits mit dem Kreis Lippe und der Stadt Horn-Bad Meinberg sowie mit den Unternehmerverbänden Bielefeld und Herford. In Gütersloh soll die „Senioren-Universität“ zunächst in der „Zentralen Akademie für Berufe im Gesundheitswesen“ (ZAB) angesiedelt werden. Die Studierenden müssen für das einjährige Studium 1200 Euro bezahlen. Nach Angaben des EZUS ist eine Mindestteilnehmerzahl von 30 zur Kostendeckung notwendig. Zertifiziert wird der erfolgreiche Abschluss durch die Universität Bielefeld.
Hans-Peter Rosenthal, Fraktionschef der Grünen, sieht in diesem Angebot einen ersten Schritt, dem weitere Studiengänge im Bereich der Senioren-Universität folgen sollen. "Darüber hinaus muss es uns gelingen, zukünftig auch Hochschulangebote für junge Studierende nach Gütersloh zu holen", so Rosenthal. Hierzu bedürfe es aber gemeinsamer Anstrengungen durch Politik und Verwaltung.
Laut Paskarbies werde auf Kreisebene die CDU-Kreistagfraktion – auch hier zusammen mit der Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen – einen entsprechenden Antrag zur Unterstützung der „Senioren-Universität“ im Kreisausschuss am 11. Juni stellen.