Unter obiger Überschrift berichtet die Pressestelle der Stadt über aktuelle Entwicklungen bei den Auseinandersetzungen um die "Bürgerbank" auf dem Alten Kirchplatz:
Gütersloh (gpr). Die Stadt Stiftung Gütersloh – Die Bürgerstiftung - hat die Anwohner des Alten Kirchplatzes an einen Tisch geholt, um eine Versachlichung und eine Annäherung zum Thema „Bürgerbank“ herbeizuführen. Der Einladung waren die Interessengemeinschaft Historischer Stadtkern, der Förderverein Historische Kirchen und das Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Gütersloh gefolgt. Am Ende der Zwei Stunden-Veranstaltung gingen die Beteiligten mit guten Absichten und zwei zur Verfügung stehenden Varianten der künftigen Bürgerbank auseinander.
Am Anfang des Informationsabends standen die Erläuterungen des Detmolder Künstlers Jürgen Pukies, der mit der Schaffung der Sitzskulptur beauftragt ist. Er machte dann auch deutlich, dass es sich in der Tat um eine Skulptur und nicht nur um eine schlichte Sitzgelegenheit handelt. Pukies erläuterte, dass er sich vor Beginn seiner Arbeit mit dem Alten Kirchplatz und seiner Vergangenheit intensiv beschäftigt hat und die geschichtlichen Hintergründe in seine Arbeit hat mit einfließen lassen. Das Pukies-Konzept erschließt sich nach Erläuterungen des Künstlers in der Verbindung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft über die verschiedenen Werkstoffe und der Präsenz der Bürger durch die glänzenden mit Namen versehenen Lamellen.
Um den Kritikern der Interessengemeinschaft Alter Kirchplatz entgegen zu kommen, hatte die Stadt Stiftung Jürgen Pukies beauftragt, eine zweite Variante zu erarbeiten, die der Künstler „unter Schmerzen“ vorlegte. In dieser Variante ist vorgesehen, die Bank in zwei Teilen versetzt zu einander aufzustellen, und den jeweils fehlenden Teil in Form von schwarzem Basalt im Boden fortzusetzen. Pukies machte gegenüber den Teilnehmern des Informationsabendes deutlich, dass diese Lösung allerdings auf Dauer kenntlich machen werde, dass es sich um eine Kompromisslösung handelt, da der bereits vorhandene Sockel zerteilt werden müsse und man diese Trennstelle natürlich erkennen können werde.
Die Kritiker machten deutlich, dass sie durch die Präsenz der Bank eine Blockierung der weiteren Aus- und Neugestaltung des Alten Kirchplatzes befürchteten. Zu diesem Punkt konnte Ute Luther als Vertreterin der Kirche den Druck aus der Diskussion nehmen, in dem sie signalisierte: „Die Kirche ist offen für Diskussionen, Anregungen und letztlich auch für eine weitere Ausgestaltung des Platzes.“
Für Ulrich Felchner vom Förderverein Historischer Kirchen ist die Skulptur „Bürgerbank“ in welcher Form auch immer der Einstieg in die weitere Gestaltung des alten Kirchplatzes mit dem Ziel, den Platz zu beleben.
Die IG Historischer Stadtkern selbst beanspruchte für sich weitere Bedenkzeit, nachdem sie mit den beiden vorliegenden Konzepten vertraut gemacht wurde. Sie formulierte weitergehende Wünsche nach einer Unterstützung seitens der Stadt Stiftung für die weitere Ausgestaltung des Platzes. „Ideell kann sich die Stiftung vorstellen, diese Absicht positiv zu begleiten“, so Stiftungs-Geschäftsführer Michael Jacobi. Er formulierte allerdings unmissverständlich, dass die Bank nach den Diskussionen und der Zustimmung durch die eigentlich Zuständigen (Evangelische Kirche, Stadt Gütersloh, Bürgermeisterin, Denkmalschutzbehörde) wie vereinbart, auf dem Alten Kirchplatz entstehen wird – und er appellierte an die Teilnehmer, dazu beizutragen, dass man sich möglichst zeitnah auf eine der beiden vorgelegten Varianten verständigt.
Weitere Informationen zu den vorgelegten Varianten und Erläuterungen des Künstlers unter
http://www.juergenpukies.de/Home/buergerbank.html.