13 zusätzliche Lehrstellen sind in Gütersloh aufgrund eines im September vergangenen Jahres vom Rat verabschiedeten Förderprogramms entstanden. Das teilten die Fraktionen von CDU und GRÜNEN jetzt mit. Gemeinsam hatten beide Fraktionen den Antrag zur Förderung von Betrieben gestellt, die mehr Ausbildungsplätze als im Durchschnitt der letzten drei Jahre anbieten. 200 Euro monatlich erhalten die Firmen jetzt pro zusätzlichem Auszubildenden. „Angesichts des sehr kurzen Aktionszeitraumes ist das ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann – zumal es auf jede einzelne Lehrstelle ankommt“, so der CDU-Fraktionsvorsitzende Rudolf Bolte.
Verabschiedet hatte der Gütersloher Rat entsprechend dem CDU/GRÜNEN-Antrag Fördermittel für maximal 40 Ausbildungsplätze. Dass nicht die volle Förderzahl ausgeschöpft worden sei, liege nach Auskunft von Wirtschaftsförderer Martin Balkausky vor allem am verhältnismäßig späten Beginn der Aktion, schreiben die „Plattform“-Partner in ihrer Mitteilung. Der Großteil der Lehrverträge sei Anfang Oktober längst abgeschlossen gewesen.
„Die meisten zusätzlichen Ausbildungsstellen sind im Bereich Handel entstanden. Zwei bis drei weitere Unternehmen hätten ebenfalls noch Stellen angeboten, allerdings nicht die passenden Bewerber gefunden“, wird Balkausky weiter zitiert.
Dem "Förder"-Antrag waren seinerzeit zwei weitere "Plattform"-Anträge vorausgegangen, mit denen CDU und Grüne die Ausbildungssituation junger Menschen Gütersloh ebenfalls verbessern wollten. So sollte die Stadtverwaltung prüfen, ob bei öffentlichen Ausschreibungen Anbieter bevorzugt werden können, die Ausbildungsplätze bereitstellen oder an einem Ausbildungsverbund beteiligt sind. Hier hat die Verwaltung rechtliche Bedenken angemeldet, sich aber bereit erklärt, im Rahmen von Ausschreibungen bei Anbietern wenigstens abzufragen, ob und in welchem Umfang Ausbildungsplätze bereit gestellt werden.
Unmittelbar wirksam war hingegen der Antrag von CDU und GRÜNEN auf Prüfung der Schaffung von zusätzlichen Ausbildungsplätzen bei der Stadt selbst. Daraufhin hat die Verwaltung nach Zustimmung durch den Hauptausschuss zwei neue Ausbildungsstellen zum Straßenbauer ab August dieses Jahres eingerichtet. "Bei städtischen Ausbildungsstellen muss aber eine berufliche Zukunft für die Jugendlichen sichergestellt sein. Die ist im Verwaltungsbereich kaum gegeben", so Hans-Peter Rosenthal von den GRÜNEN. Deshalb wurde die „Fortbildungsakademie Reckenberg Ems“ beauftragt, weitere Kooperationspartner zu suchen, um eine Ausbildung gemeinsam mit der Stadt Gütersloh für einen Tourismus-, einen Bürokaufmann und eine Bestattungsfachkraft durchzuführen.