Zum Neuen Kommunalen Finanzmanagement hat die Stadt Gütersloh den nachfolgenden Pressebericht veröffentlicht::
Gütersloh (gpr). Einfache Buchführung war gestern, heute ist im Rathaus das Neue Kommunale Finanzmanagement (NKF) angesagt. Der Stichtag für die Umstellung auf die kaufmännische Buchung war der 1. Januar dieses Jahres. »Wir alle betreten mit diesem Haushalt Neuland«, hatte der Kämmerer und erste Beigeordnete Dr. Klaus Wigginghaus in seiner Rede zum Haushaltsplanentwurf angekündigt.
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Indes passiert der große Umbruch verstärkt hinter den Kulissen. »Die Bürger bemerken nicht, auf welche Weise die Abrechung ihrer Müllgebühren verbucht wird«, sagt Norbert Monscheidt, Leiter des Fachbereichs Finanzen. Rathaus intern ist jedoch das Umdenken von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gefordert. Zwar sei die verwendete Software »Infoma« nicht ganz unbekannt, weil sie schon 2004 eingeführt wurde. Neu seien aber die speziellen NKF-Module, so Monscheidt. Mit Unterstützung der Infokom seien mehr als 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschult worden.
Für alle mit dem Städtischen Haushalt befassten Personen bedeutet NKF ein Umdenken. Begriffe wie Vermögenshaushalt und Verwaltungshaushalt kann man getrost vergessen. Jetzt wird von Aufwand und Ertrag, Abschreibungen und Pensionsrückstellungen gesprochen. Das große Plus des neuen Systems: Der Informationsgehalt des städtischen Haushalts steigert sich. »Erstmals dokumentiert die Stadt ihre Vermögenswerte«, erklärt Bärbel Bultmann, die als Betriebswirtin zur Kerngruppe des NKF-Teams im Fachbereich Finanzen gehört. »Es wird wie im Unternehmen eine Gewinn- und Verlustrechnung und eine Inventur gemacht«, ergänzt Bernd Rokahr, der quasi als NKF-Pionier die technische Struktur für den NKF-Haushalt angelegt hat.
Betriebswirtschaftliches Know how steuerten außerdem noch der Betriebswirt Michael Dresmann, zuständig für die Immobilienbewertung, und der Bilanzbuchhalter Hans-Joachim Richter bei, der sich um die Eröffnungsbilanzen kümmert.
Mit der Einführung des NKF in diesem Jahr liegt die Stadt Gütersloh mit Rheda-Wiedenbrück und Herzebrock ganz vorn im Kreis Gütersloh. Der erste Schritt ist mit der Vorlage des Haushaltes gelungen. Dass weiterhin viele Fragen gelöst werden müssen, ist vor allem dem NKF-Kernteam bewusst. »Wir haben daran mitgewirkt, den Zug aufs Gleis zu stellen«, sagt Monscheidt, »jetzt müssen wir an den Fahrplänen feilen.« Der Leiter des Fachbereichs Finanzen ist stolz auf sein Team. »Ohne enge Zusammenarbeit und gute Abstimmung wären wir nicht so weit gekommen.«