Unter obiger Überschrift berichtete das Westfalen Blatt bereits am 4. Januar:
Von Peter Bollig
Gütersloh (WB). Im Streit um ausstehende Gehaltszahlungen haben sich die Weberei und der geschasste frühere Geschäftsführer Andreas Voßhenrich-Werner offenbar geeinigt.
Nach einem Urteil des Landesarbeitsgerichts Hamm vom August belaufen sich die Forderungen des früheren Weberei-Chefs auf 250 000 Euro. Nach wochenlangen Gesprächen der Parteien unter Moderation von Kulturdezernent Andreas Kimpel hat man sich nun scheinbar geeinigt. Man habe sich inhaltlich verständigt, nun müsse nur noch alles zu Papier gebracht und unterschrieben werden, sagte Weberei-Geschäftsführerin Dörte Roschinski im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT. Zum Inhalt der Einigung wollte sie sich noch nicht detailliert äußern, im Laufe der nächsten zwei Wochen solle der Vertrag über die Einigung von den Parteien unterschrieben sein.
Diese Einigung klärt, in welcher Höhe und welchem Zeitraum die Weberei die Schulden bei Voßhenrich-Werner begleichen muss. »Gerade in der Zeitfrage liegt das große Entgegenkommen meines Mandanten«, sagte Rechtsanwalt Karl Geißler, der Andreas Voßhenrich-Werner vertritt. Mit der Einigung seien dann auch alle gerichtlichen Verfahren vom Tisch, und auch das formell noch nicht beendete Arbeitsverhältnis des einstigen Geschäftsführers sei dann offiziell beendet.
Nach dieser Einigung ist der Weg frei für eine außerordentliche Mitgliederversammlung, in der auch ein neuer Vorstand gewählt werden soll, wie Vorstandssprecherin Hanne Heudtlass erklärte. Und, so Dörte Roschinski, letztlich auch für Gespräche über eine neue Struktur der Weberei, die vom Verein in eine gGmbH umgewandelt werden könnte.
Mit dem Ergebnis der Verhandlungen sind, so war es gestern den Worten von Karl Geißler und Dörte Roschinski zu entnehmen, beide Parteien zufrieden, zumal die Forderungen die Weberei in die Insolvenz hätten treiben können. »Das geht nun in die richtige Richtung«, sagte die Weberei-Geschäftsführerin, die in den vergangenen Wochen weiter damit beschäftigt war, die Finanzlage des Kulturzentrums zu konsolidieren - mit Erfolg offenbar, denn allein im Personalbereich des Gastronomiebetriebes habe man die Kosten im Durchschnitt um acht bis zehn Prozent, »an einigen Abenden bis zu 16 Prozent« senken können. »Ohne Entlassungen«, wie Dörte Roschinski betonte. Durch Schulungen der Mitarbeiter habe man zu einer effektiveren Arbeitsweise finden und die Zahl der anfallenden Arbeitsstunden reduzieren können. Der Service leide darunter nicht. Nun habe man eine Personalstruktur »nahezu wie ein ganz normaler Gastronomiebetrieb«.
Für 2007 steht bei der Weberei die Fertigstellung des Pavillons im Wapelbad ganz oben auf der Liste der Maßnahmen. Im Webereigebäude wird am 25. Januar nach dem Umbau des Jugendbereichs das »Werk 2« eröffnet, in dem die »Newcomerstage« als Nachwuchsforum wiederbelebt werden und wo weitere Veranstaltungen stattfinden sollen. Zum ersten Mal soll es im Wapelbad ein Open-Air-Festival für regionale Nachwuchsbands geben. Der Name: »Wapelstock«, der für eine regelmäßig stattfindende Open-Air-Veranstaltung stehen soll.