Naturschutz auf dem Flugplatzgelände

CDU-Fraktion hält an Gewerbegebiet auf dem Flugplatzgelände fest

 Interessen der Menschen dürfen nicht hinter denen von Heidenelkenflächen und Brachvogel zurückstehen

 Irritiert haben die Mitglieder der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Gütersloh auf die Ergebnisse der Biotopkartierung und faunistischen Untersuchung des Flugplatzgeländes reagiert. Geht es nach dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV), soll über die Hälfte des riesigen Geländes unter Naturschutz gestellt werden.

CDU-Fraktionschef Heiner Kollmeyer: „Unser Ziel ist es auf diesem Gebiet – neben den natürlich zu schützenden Emsauen – ein möglichst großes Gewerbegebiet auszuweisen, und wir werden auch weiter alles daran setzen dieses Ziel auch zu erreichen. Denn dieses Gelände ist unsere Chance, in Gütersloh Gewerbe und Industrie anzusiedeln und Arbeitsplätze zu schaffen – die werden wir uns so leicht nicht nehmen lassen.“ Denn, so Kollmeyer weiter, der von der Landesregierung im Entwurf vorliegende Landesentwicklungsplan sehe vor, dass Gewerbegebiete zukünftig nur noch interkommunal und vorrangig auf Konversionsflächen ausgewiesen werden dürfen. Werden an diesem Entwurf keine Änderungen mehr vorgenommen, dann könnte das Flughafengelände auf längere Zeit tatsächlich Güterslohs einziges Entwicklungspotenzial darstellen. „Und dann muss dort auch eine Fläche für Gewerbe in einer Größe ausgewiesen worden, die dieser Tatsache Rechnung trägt und die Möglichkeit für die Entwicklung eines Gewerbegebietes mit mehreren Kommunen bietet,“ führt Kollmeyer fort.

 Es sei der CDU immer klar gewesen, dass auf einem Gelände, das in weiten Teilen über einen langen Zeitraum sich selbst überlassen worden ist, geschützte Tier- und Pflanzenarten gefunden werden würden. Niemand hat es für möglich oder wünschenswert gehalten die gesamte Fläche als Gewerbegebiet auszuweisen. Aber man werde alles versuchen, dass die Interessen der Menschen nicht hinter denen von Heidenelkenflächen und Brachvogel zurückstehen müssten.

 Dabei gehe es nur in zweiter Linie um die Größe die Fläche – die weiche gar nicht so stark von dem erwarteten ab. Überrascht sei man vor allem davon, dass aufgrund der gefundenen Biotope nur noch bestimmtes Gewerbe angesiedelt werden könne, um Emissionen wie Lärm oder Abgase gering zu halten. Kollmeyer wird deutlich: „Es ist unheimlich schwer, geeignete Flächen für Industrieansiedelungen zu finden, weil sich natürlich auch die Menschen durch die Emissionen gestört fühlen. In der Vergangenheit konnten wir darauf nicht immer Rücksicht nehmen. Jetzt haben wir eine Fläche, wo kein Anwohner belästigt wird, aber da gelten noch strengere Regeln, weil der Brachvogel nicht gestört werden darf? Da passt doch das Verhältnis nicht!“

 „Was nützt den Bürgerinnen und Bürgern ein ‚Naturschatz‘, wenn es kein Entwicklungspotenzial im Bereich der Arbeitsplätze gibt? Welche jungen Menschen zieht es nur wegen einer ‚Landesgartenschau der Natur‘ in diese Stadt?,“ fragt Kollmeyer abschließend.