Studienort Gütersloh ist ein Erfolgsmodell

CDU-Fraktion informiert sich über Fachhochschulstandort

Gestartet ist er zum Wintersemester 2010/2011, in diesem Sommer hatte er bereits 118 Studentinnen und Studenten: Der Studienort Gütersloh der Fachhochschule (FH) Bielefeld. Seinen Sitz hat der Außenposten im Gebäude der ehemaligen Druckerei Flöttmann in der Schulstraße. Angeboten werden die beiden praxisintegrierten Bachelorstudiengänge Wirtschaftsingenieurwesen und Mechatronik/Automatisierung. Jetzt hat die CDU-Ratsfraktion den Gütersloher Campus besucht. „Wir sind immer im Kontakt zu unseren heimischen Institutionen“, sagt deren Vorsitzender Heiner Kollmeyer. „Eine Organisation, die uns studentisches Leben in die Stadt bringt und unsere Firmen mit akademischem Nachwuchs versorgt, hat dabei natürlich unser besonderes Interesse.“
Vor dem Flöttmann-Gebäude in der Schulstraße (v.l.): Heiner Kollmeyer, Dr. Thomas Foerster, Monika Paskarbies, Nils Wittenbrink, Prof. Dr. Rennen-Allhoff, Detlev Kahmen und Prof. Dr. Thomas Kordisch.Vor dem Flöttmann-Gebäude in der Schulstraße (v.l.): Heiner Kollmeyer, Dr. Thomas Foerster, Monika Paskarbies, Nils Wittenbrink, Prof. Dr. Rennen-Allhoff, Detlev Kahmen und Prof. Dr. Thomas Kordisch.
„Als echtes Erfolgsmodell hat sich die Praxisorientierung unserer Studiengänge erwiesen“, erklärt Professor Dr. Thomas Kordisch, der in Gütersloh für das Projektmanagement und das Fach Werkstofftechnik zuständig ist. „Das bedeutet, dass unsere Studentinnen und Studenten neben dem Studienplatz bei uns auch einen Praxisplatz in einem Unternehmen haben. Jedes Semester ist in eine Praxis- und eine Theoriephase unterteilt“, so Kordisch. „Dieses Modell kommt bei den Studierenden und den Unternehmen sehr gut an“, ergänzt die Präsidentin der FH Bielefeld, Professorin Dr. Beate Rennen-Allhoff. „Das Interesse an unseren Studienplätzen ist enorm und der Standort Gütersloh kooperiert inzwischen mit rund 70 Unternehmen. Dabei liegt der Vorteil für die Wirtschaft auf der Hand: Angesichts von demographischem Wandel und Fachkräftemangel ist es für die Unternehmen sehr attraktiv, über Werkverträge den Ingenieurnachwuchs frühzeitig an das Unternehmen zu binden.“
 
Auch die FH profitiert vom Studienort Gütersloh: „Wir haben hier als einzige Hochschuleinrichtung natürlich einen besonderen Stellenwert“, so Rennen-Allhoff. „Darüber hinaus sind die Räumlichkeiten hervorragend (die FH bezieht gerade eine weitere Etage im Flöttmann-Gebäude) und die Nähe zu unseren Kooperationsunternehmen ist von großem Vorteil.“ Außerdem beschreibt die FH-Präsidentin die Unterstützung durch die Stadt und den Kreis Gütersloh, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises und die heimische Industrie, der zwei Stiftungsprofessuren zu verdanken sind, als vorbildlich. Diese hatten gemeinsam den Studienort mit eigenen Mitteln ins Leben gerufen, nachdem Gütersloh im Jahr 2008 im FH-Ausbauprogramm des Landes NRW nicht berücksichtigt worden war.
 
Nach ihren Zukunftsplänen gefragt, nennen Rennen-Allhoff und Kordisch die Verstetigung des Studienorts Gütersloh. „Sinnvoll wäre beispielsweise eine Evaluation der Ergebnisse des FH-Ausbauprogramms. Das würde dem Studienort Gütersloh die Chance geben, im Hochschulplan des Landes festgeschrieben zu werden und Fördermittel zu bekommen.“