„Zukunft der Feuerwehr ist für CDU noch offen“

Im Gegensatz zur SPD ist für die CDU die Zukunft der Gütersloher Feuerwehr offen. „Die CDU-Fraktion hält nichts davon, sich vorschnell festzulegen“, erklärt deren Vor­sitzender Heiner Kollmeyer. „Wir möchten erst die Ergebnisse des Mediationsver­fahrens im Umweltausschuss am Dienstagabend entgegennehmen und dann am Mittwoch in der Fraktion beraten. Mit großer Spannung erwartet die CDU eine dezi­dierte Einschätzung seitens der Mediatorin insbesondere darüber, inwieweit die Kameradschaft unter den Löschzügen wiederhergestellt worden ist. Diese Frage ist von ganz entscheidender Bedeutung für eine gute Zukunft der Gesamtfeuerwehr in Gütersloh.“

Nach Kollmeyers Auffassung überrascht das Ergebnis der Abstimmung unter den Feuerwehrleuten nicht, bei dem rund 70 Prozent für und 30 Prozent gegen eine Berufs­feuerwehr gestimmt haben. „Dass es eine Mehrheit für die Berufsfeu­erwehr gibt, war schon vorher bekannt“, so Kollmeyer. „Wenn man darüber hinaus bedenkt, dass bei der Abstimmung alle hauptamtlichen Feuerwehrleute mit großer Wahr­scheinlichkeit für die Berufsfeuerwehr gestimmt haben, dann relativiert sich das Wahlergebnis erheblich.“

Kollmeyer erinnert den SPD-Fraktionsvorsitzenden Thomas Ostermann, der sich in einer Stellungnahme bereits für die Berufsfeuerwehr ausgesprochen hat, außerdem daran, dass sich die Politik laut Beschluss im Umweltausschuss im Februar vorbe­halten wollte, unabhängig vom Ergebnis der Abstimmung innerhalb des Mediations­verfahrens über die Zukunft der Feuerwehr zu entscheiden. „Selbst Feuerwehrchef Joachim Koch hat betont, dass es sich bei der Abstimmung lediglich um die Gewin­nung eines Stimmungsbildes handelt“, ergänzt Hans-Dieter Hucke, CDU-Sprecher im Umweltausschuss. „Aufgabe des Mediationsprozesses war es vor allem auch, zur Befriedung der Stimmung in der Feuerwehr und zur Aufrechterhaltung der kame­radschaftlichen Atmosphäre beizutragen.

„Der CDU geht es nicht um politisches Taktieren, sondern um die Würdigung und Sicherstellung des Ehrenamtes bei den Feuerwehrleuten“, so  Kollmeyer weiter. „Dieser Aspekt scheint der SPD aber egal zu sein. Außerdem möchten wir daran erinnern, dass es problematisch ist, 30 Prozent der Beteiligten, die sich gegen die Berufsfeuerwehr ausgesprochen haben, auf diesem Weg mitzunehmen.“ Abschlie­ßend entkräftet der CDU-Fraktionschef ein Argument, das er für nicht mehr stich­haltig hält: Laut der neuen Rechtsprechung würden die finanziellen Vorteile, die in der Diskussion ins Feld geführt worden sind, nur noch bedingt gelten.