CDU überprüft Vorbildcharakter der Stadtwerke Schwäbisch Hall vor Ort (20.11.08)

„Wir haben für Gütersloh ein sehr erfolgreiches Vorbild gewählt“, sagte der heimische Umweltausschuss-Vorsitzende Harald Heitmann nach einem mehrstündigen Austausch mit den Leitern der Stadtwerke Schwäbisch Hall. Rund 450 Kilometer waren CDU-Ratsmitglieder und Grünen-Ratsherr Siegfried Kornfeld Richtung Stuttgart gefahren, um sich vom hohen Anteil der Eigenenergieerzeugung, den dreistelligen Millioneninvestitionen in Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und dem wirtschaftlichen Erfolg des baden-württembergischen Vorzeigeunternehmens beeindrucken und motivieren zu lassen. Das geht aus einem CDU-Pressebericht der hervor.
(v. l.) Monika Paskarbies, Burkhard Brockbals, Harald Heitmann, Wolfgang Harbaum und Petra Demuth. Mit von der Partie war auch der auf dem Foto fehlende Grünen-Ratsherr Siegfried Kornfeld.(v. l.) Monika Paskarbies, Burkhard Brockbals, Harald Heitmann, Wolfgang Harbaum und Petra Demuth. Mit von der Partie war auch der auf dem Foto fehlende Grünen-Ratsherr Siegfried Kornfeld.
Im Zuge der Kooperationsüberlegungen der Stadtwerke (SW) Bielefeld und Gütersloh hatte die CDU jüngst ein Positionspapier vorgelegt, in dem die SW Schwäbisch Hall als „vorbildlich für die eigenen Entwicklungsziele“ genannt wird. „Das galt es jetzt vor Ort zu überprüfen“, so Heitmann. Und der CDU-Ratsherr zieht ein positives Besuchs-Fazit: „Es sollte uns gelingen von dem Engagement, den Ideen und Möglichkeiten, die sich die SW Schwäbisch Hall erschlossen haben, einen Teil auch in Gütersloh umzusetzen.“ Hierzu müssten unbedingt klare Ziele und Vorgaben für die SW Gütersloh definiert werden.

Laut CDU-Mitteilung ist in Schwäbisch Hall die Eigenstromerzeugung kontinuierlich ausgebaut worden und deckt heute zu 60 bis 70 Prozent den Bedarf der Stadt mit rund 37.000 Einwohnern. Der Anteil an erneuerbaren Energien liegt demnach bei 23 Prozent. Wesentlichen Anteil an der Stromerzeugung hätten dezentrale KWK-Anlagen, in die insgesamt rund 100 Millionen Euro investiert worden seien. „Ihr Wirkungsgrad von bis zu 85 Prozent (gegenüber 40 Prozent bei herkömmlichen Kraftwerken) macht diese Technik ökologisch so überzeugend“, erläutert Grünen-Ratsherr Siegfried Kornfeld.

Mit einer Eigenkapitalquote von 37 Prozent und einem Gewinn von 4,1 Millionen Euro in 2007 sei das Unternehmen wirtschaftlich außerordentlich gesund und erfolgreich, berichtet Burkhard Brockbals. Der CDU-Ratsherr hatte den Kontakt zum Schwäbisch-Haller Stadtwerke-Geschäftsführer Johannes van Bergen hergestellt.

Laut CDU-Mitteilung hält van Bergen Gas- und Strommarkt für „im Ertrag schrumpfende Märkte“. Deshalb müssten zukunftsfähige Stadtwerke „den Weg in die Dienstleistung beschreiten und sich zum Effizienzmanager für die Kommune, die Wirtschaft und die Bürger entwickeln“. Intelligentes und umfassendes Energiemanagement bringe einen entscheidenden Standortvorteil für die Kommune.

Als Geschäftsführer empfehle der Diplomingenieur van Bergen übrigens unbedingt einen Ingenieur, statt eines Betriebswirtschaftlers, ergänzt Brockbals.