Immer weniger Hausärzte – CDU fordert kommunale Gegenmaßnahmen (12.06.08)

Fast jeder dritte Hausarzt in Gütersloh ist älter als 59 Jahre. Auf diesen Sachverhalt haben jetzt Stadtverband und Fraktion der Gütersloher CDU in einer Mitteilung hingewiesen. „Gegen die sich abzeichnende Unterversorgung der Gütersloher Bevölkerung mit Hausärzten müssen wir im Rahmen unserer kommunalen Möglichkeiten Maßnahmen ergreifen“, erklärt Monika Paskarbies, Sprecherin der Christdemokraten im Klinikumsausschuss.
Die CDU bezieht sich nach eigener Aussage auf Angaben des Kreises und der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe. Danach gibt es bereits jetzt kreisweit eine leichte Unterversorgung, die sich in den kommenden Jahren deutlich verschärfen dürfte. Halte die Entwicklung an, dass Hausärzte kaum Nachfolger für ihre Praxen finden, werde ihre Zahl in den kommenden fünf Jahren in Gütersloh von 46 auf 30 absinken. „Hier muss die Kommune eingreifen“, betont auch Hans-Dieter Hucke, CDU-Ratsherr und Vorsitzender im Klinikumsausschuss.

„Wir brauchen eine kommunale Unterstützung bei der Ärzteansiedlung ähnlich wie im Unternehmensbereich“, erläutert Monika Paskarbies. So stellt sich die CDU unter anderem vor, dass die Stadt Mediziner bei der Suche nach geeigneten Praxisräumen unterstützt. „Wir könnten einen Infopool einrichten, in dem geeignete Häuser und Grundstücke gelistet sind“, schlägt Hans-Dieter Hucke vor. Mit entsprechenden Daten ließe sich dann zudem in Fachzeitschriften für den Standort Gütersloh werben.

Nach den Ideen der beiden CDU-Gesundheitsexperten muss die Stadt darüber hinaus bei der Suche nach Investoren für neu zu bauende oder einzurichtende Ärztehäuser helfen. Und schließlich denken Paskarbies und Hucke sogar an finanzielle Förderung: „Mit attraktiven Finanzierungsangeboten beispielsweise durch die Sparkasse Gütersloh könnte jungen Medizinern ihre Niederlassung in Gütersloh erleichtert werden“.

Aus Verantwortung den Bürgern gegenüber sei die Stadt zum Handeln verpflichtet. „Um der sich abzeichnenden Unterversorgung mit Hausärzten rechtzeitig begegnen zu können, müssen wir in ein bis eineinhalb Jahren, ein erfolgreiches Konzept entwickelt haben“, heißt es in der CDU-Mitteilung.