Pfleiderer: Streit um das Risiko - Antrag zugestimmt (20.04.07)

Unter obiger Überschrift berichtet das Westfalen Blatt über die gestrige Planungsausschusssitzung:
Gütersloh (mdel). Die Stadt Gütersloh wird für das Pfleiderer-Areal und den ehemaligen Güterbahnhof planerisch ein Gesamtkonzept erarbeiten. Die SPD folgte gestern Abend im Planungsausschuss dem Antrag von CDU und Grünen. Allerdings gab es auch harsche Kritik zu hören.
(Zu den Pfleiderer-Vorschlägen von CDU und Grünen siehe auch hier.)
Ein Bestandteil des Antrags war die Forderung, dass auf dem Pfleiderer-Areal westlich der Holzstraße auch zukünftig ausschließlich eine gewerbliche Nutzung ermöglicht werden soll. »Sonderflächen zum Beispiel für Bau- oder Möbelmärkte sind nicht auszuweisen«, heißt es in dem Antrag. SPD, BfGT, FDP und UWG erklärten sich damit überhaupt nicht einverstanden. »Um Möbel zu kaufen, fahren die Gütersloher derzeit nach Bielefeld oder Paderborn«, meinte UWG-Ratsherr Norbert Bohlmann mit Blick auf die großen Einrichtungshäuser Zurbrüggen, Ikea und Finke. CDU und Grüne hielten dem die Randsortimente in diesen Häusern entgegen. Diese seien schädlich für den Einzelhandel in der Gütersloher Innenstadt.

Der Hauptstreit rankte sich um das finanzielle Risiko, welches sich die Stadt möglicherweise aufhalst. In ihrem Antrag lassen CDU und Grüne die Option offen, dass die Stadt das Pfleiderer-Areal und das Güterbahnhof-Gelände kauft, um sie später als Gewerbeflächen zu vermarkten. Finanzieren wollen die Parteien dies mit stillen Reserven aus dem Immobilien- und Grundstücksbesitz. Während CDU-Ratsherr Gerhard Piepenbrock das Risiko für überschaubar hält, weil es »derzeit eine gewisse Nachfrage nach Gewerbeflächen gibt«, fürchtet Norbert Bohlmann Abrisskosten und mögliche Altlasten auf dem Pfleiderer-Areal. »Es wird einige Millionen Euro kosten, um die Flächen verkaufsfertig zu machen. Für die Stadt bleibt es ein Zuschussgeschäft«, meinte der UWG-Ratsherr, der auch wissen wollte, ob sich hinter den »stillen Reserven« die städtischen Mietwohnungen verbergen würden. Burkhard Brockbals von der CDU nannte als Beispiel hierfür den Verkauf der Parkhäuser und forderte die Ausschussmitglieder »zu mehr Mut« auf.