„Kopf, Herz und Hand“ – am Gütersloher Kolping-Berufskolleg wird ganzheitlich gedacht / Informationsaustausch mit Landtagsabgeordneter Ursula Doppmeier (04.04.07)

Ein Berufskolleg mit „überschaubaren Orientierungsmöglichkeiten“ für seine Schülerinnen und Schüler bietet seit Sommer des vorangegangenen Jahres das Kolpingbildungswerk in Gütersloh. Über die dort neu eingerichteten Berufsvorbereitungsmöglichkeiten hat sich jetzt die heimische CDU-Landtagsabgeordnete Ursula Doppmeier vor Ort informiert. Für Rainer Palsherm ist es gerade „das kleine System aus einem Guss, mit weniger Schülern und Lehrern an einem einzigen, überschaubaren Ort, das Jugendlichen mit deutlichen Lernschwierigkeiten bessere Chancen bietet, als die üblichen großen Kollegs“, so der Leiter des Kolping-Berufsförderungszentrums (BFZ).
Rainer Palsherm, Leiter des BfZ-Gütersloh, Cornelia Röwekamp, am BfZ verantwortlich für den Bereich Schule, Ursula Doppmeier (MdL), Klaus Seifert, Leiter des Kolping-Berufskollegs, und Elisabeth Buschsieweke, Vorsitzende des Kreis-Jugendhilfeausschusses.Rainer Palsherm, Leiter des BfZ-Gütersloh, Cornelia Röwekamp, am BfZ verantwortlich für den Bereich Schule, Ursula Doppmeier (MdL), Klaus Seifert, Leiter des Kolping-Berufskollegs, und Elisabeth Buschsieweke, Vorsitzende des Kreis-Jugendhilfeausschusses.
In diesem Sinne verstehe man sich nicht als Konkurrenz, sondern als „sinnvolle und notwendige“ Ergänzung, erklärt Klaus Seifert, Leiter des Berufskollegs. Dass das bei den anderen Kollegs auch so gesehen werde, könne man unter anderem an der guten Zusammenarbeit untereinander erkennen. Insbesondere mit dem Carl-Miele-Berufskolleg gebe es eine sehr konstruktive Kooperation, so Seifert. Wie am Kolping-Berufskolleg in Brakel, das als Schulträger für das Gütersloher Kolleg fungiert, gibt es auch hier die Förderschwerpunkte Lernen sowie emotionale und soziale Entwicklung. Unterrichtet werden aktuell gut 180 Schüler von etwa acht Lehrern in den Bereichen Holz- und Metallverarbeitung, Agrar- und Hauswirtschaft.

Bei der Unterrichtsgestaltung werden nach Auskunft von Klaus Seifert sonder- und reformpädagogische Ansätze beachtet: „Es geht uns im Sinne Pestalozzis um ganzheitliche Pädagogik, die Kopf, Herz und Hand berücksichtigt.“ Seifert verweist in diesem Zusammenhang auf einen weiteren Vorteil des Kolping-Berufskollegs, das entgegen anderer Einrichtungen mit sonderpädagogischen Fördermöglichkeiten auch schwachen Hauptschülern offenstehe – „und somit für Jugendliche, die knapp oberhalb des Reha-Status sind, eine notwendige Beruforientierung ermögliche“.

Beeindruckt von Konzept und überzeugt, dass damit Erfolge zu erzielen seien, zeigte sich nicht nur Ursula Doppmeier, sondern mit Elisabeth Buschsieweke als Vorsitzende des Kreis-Jugendhilfeausschusses auch die zweite Vertreterin der Politik, die am Gespräch in den Räumen des Kolping-Berufsförderungszentrums in Gütersloh teilnahm. Ebenfalls mit am „runden Tisch“ saßen Werner Sondermann, Geschäftsführer des Kolping-Bildungswerks Paderborn, und Cornelia Röwekamp, verantwortlich am Gütersloher BFZ für den Bereich Schule. Werner Sondermann betonte unter anderem die sehr gute Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung, die zu einer sehr kurzen Genehmigungsdauer bei der Einrichtung des Gütersloher Kolping-Berufskollegs geführt habe. Cornelia Röwekamp berichtete im Anschluss über die Arbeit des BFZ als Projektpartner von Schulen im Bereich der offenen Ganztagsgrundschule sowie der gebundenen Ganztagshauptschule.