Wirtschaft - Maria Unger contra Plattform (10.03.07)

Zur Auseinandersetzung um die Leitung einer zukünftigen Gütersloher Wirtschaftsförderung berichtet "Die Glocke":
Gütersloh (din). Scharfe Kritik übt Bürgermeisterin Maria Unger an den Mehrheitsfraktionen von CDU und Grünen nach der Absetzung des neuen Konzepts für die Wirtschaftsförderung im Wirtschafts- und Sozialausschuss. Auch die schwarz-grüne Plattform bezog gestern Stellung.
Das von Wirtschaftsförderer Martin Balkausky erstellte Konzept sei als innovativ und zukunftsweisend begrüsst worden. „Es gibt daher keinen Anlass, das Konzept zum Ausbau eines ‚Dienstleistungszentrums Wirtschaft‘ mit der Diskussion um die Leitungsposition zu verknüpfen“, erklärte Maria Unger am Freitag in einer Mitteilung. Sie werde sich auch weiterhin für eine stufenweise Umsetzung des Konzepts einsetzen „mit dem Wirtschaftsförderer Martin Balkausky an der Spitze“.

In den vergangenen neun Jahren habe er „Pionierarbeit geleistet“ und „ein gut funktionierendes Netzwerk aufgebaut“. An 1700 neuen Stellen im vergangenen Jahr habe auch Balkausky seinen Anteil. Der Wirtschaftsförderer genieße bei Unternehmen und in der Verwaltung „hohes Ansehen und Vertrauen“.

Unterdessen erklärte der Fraktionssprecher der Grünen, Hans-Peter Rosenthal, der Bürgermeisterin seien im Vorfeld der Sitzung Bedenken und die voraussichtliche Ablehnung mitgeteilt worden. Sie habe gleichwohl auf Gespräche mit der schwarz-grünen Plattform verzichtet und das Thema auf der Tagesordnung belassen. Für die Grünen seien „Überzeugungskraft und Glaubwürdigkeit des Gesamtkonzepts untrennbar mit der Leitungsfrage verknüpft“, heißt es in einer Mitteilung. Außerdem seien im Vorfeld die Chancen für eine Kooperation mit der neu eingerichteten Wirtschaftsförderung des Kreises „nicht genügend ausgelotet worden“. Grundsätzlich stelle sich die Frage, mit welchem Personalaufwand professionell geleitete Unternehmen im Rathaus einer Begleitung bedürften.

CDU-Ratsherr Markus Kottmann bekräftigte am Freitag im Gespräch mit der „Glocke“, das am Donnerstag vorgestellte „Dienstleistungszentrum Wirtschaft“ sei etwas völlig Neues. Die Initiative wie auch der Gedanke der Firmenkundenbetreuung stammten von der Union. Die Leitung müsse auf Augenhöhe der Wirtschaft unmittelbar neben Bürgermeisterin Maria Unger angesiedelt sein – unabhängig von der Person des Wirtschaftsförderers Martin Balkausky. Markus Kottmann versicherte, „es geht uns nicht darum, jemanden zu diskreditieren.“