Kaup hält Neuordnung für »völlig falsch« - Bürgermeister künftig sechs Jahre im Amt (06.12.06)

Zur zwischen CDU und FDP auf Landesebene vereinbarten Änderung der Kommunalwahlordnung berichtet das Westfalen Blatt unter obiger Überschrift:
Von Michael Delker
Kreis Gütersloh (WB). Der Einsatz des CDU-Kreisverbandes ist nicht auf fruchtbaren Boden gestoßen. Zusammen mit anderen Kreisverbänden hatte sich Kreisvorsitzender Ludger Kaup beim Landesparteitag dafür eingesetzt, dass Bürgermeister und Landräte auch in Zukunft für fünf Jahre gewählt werden. »In diesem Sinne sollte mit dem Koalitionspartner FDP verhandelt werden«, erklärt Kaup, der sich mit dem gestern veröffentlichten Ergebnis überhaupt nicht anfreunden kann: Räte und Kreistage werden künftig alle fünf Jahre, Bürgermeister und Landräte alle sechs Jahre gewählt. »Ich halte das für völlig falsch. Die Räte werden dadurch nicht gestärkt«, sagt Kaup.

Anderer Meinung ist Landrat Sven-Georg Adenauer. Er hätte sich sogar eine Verlängerung der Amtszeiten auf acht Jahre gut vorstellen können. »Mein Stellvertreter wird für acht Jahre, ich nur für fünf gewählt. Das kann nicht sein«, sagt Adenauer. Eine Längere Amtszeit erleichtere es den Amtsinhabern, unpopuläre Dinge anzupacken. Außerdem könnten verstärkt Führungskräfte aus der Wirtschaft für die Jobs angesprochen werden. Bürgermeisterin Maria Unger beurteilt die Vorteile ähnlich, spricht aber auch einige Nachteile an. So sei in den Jahren 2014 und 2015 ein Dauerwahlkampf zu erwarten. Die Durchführung von Wahlen sei für die Stadt mit einem hohen organisatorischen Aufwand und entsprechenden Kosten verbunden.